Das Ich ist nicht so wichtig - Die Erkenntnis des gemütlichen Lebens

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Jeder Mensch will ein möglichst gemütliches Leben verbringen. Aber niemand weiß, wie man eigentlich glücklich wird und ob es eine feste Regel dafür gibt. Aber wir glauben, dass die Familie und der Freundeskreis dabei helfen glücklich zu werden. Diesmal bin ich auf der Suche nach der Erkenntnis eines glücklichen Lebens. 



Schönheit bedeutet nie gleich Heimatgefühl

Als ich René Schierings Ruhrpott-Köter (herausgegeben von Henselowsky Boschmann) las, fand ich die Schlagzeile auf dem Buchdeckel sehr merkwürdig:

„Woanders ist es schön, aber hier bin ich zu Haus“.

Die Novelle ist eine der Heimatliteraturen des Ruhrgebietes, wo der Autor aufgewachsen war. 


Der Ruhrpott ist als die deutsche Industrieregion bekannt, aber in der Gegend gibt es Kohle, Staub und Auspuffgas und es ist dort nicht sehr hübsch. Der Autor beschreibt die Mentalität der Bewohner*innen in der Region, die er nur selten schön fand.


Dann was treibt den Autor denn an, sein Heimatgebiet zu Haus zu finden? Ist die Region, die nicht gut aussieht, ein Ort der als Zuhause gilt? Als ich die Novelle las, konnte ich am Anfang keine Antwort auf diese Frage finden. Trotzdem, ich konnte allmählich verstehen, was der Autor darin sagen wollte. Auch wenn man seine Stadt sehr hässlich findet, ist sie sein zu Haus, weil er schon feste Beziehungen zu den Bewohner*innen hat, deren Mentalität er gut auskennt. In anderen Worten, er hat dort seine Familie und Kumpels.


Ja, ich stimme dem zu! Oft sucht man bei einer Reise nur nach schönen Bezirken, weil man einfach etwas Ausgezeichnetes oder Merkwürdiges sehen möchte. Die Reise ist in diesem Sinne ein Bündnis von nicht-alltäglichen Erlebnissen, welche immer gut oder schön sein müssen. Wir müssen noch einmal nachdenken, ob dies wohl für uns ein Zuhause ist. Unter diesem Begriff verstehe ich die Gemütlichkeit, die besonders unter bekannten Leuten besteht. Aber, was ist denn eine Gemeinschaft in unserem Leben? Meine Antwort ist ganz klar: die Familie und der Freundeskreis.

Die Bedeutung von festen Beziehungen

Freunde treffen, zusammen einen Geburtstag feiern, zusammen in der Stadt bummeln… Auch eine Tragödie oder Ärger bringt Zusammenhalt zwischen Freunden oder Familienmitgliedern. Solche Dinge machen wir nicht geschäftlich, sondern nur mit Familienmitgliedern oder mit Freunden. Aber ich wundere mich, was intime Beziehung unter den Leuten bedeutet. Jetzt möchte ich diese philosophische Frage beantworten. Es handelt sich bei dieser Beobachtung um eine Verallgemeinerung. Je nach Kulturraum gibt es natürlich kleine Unterschiede. 

Wenn die Beziehung zwischen zwei Personen Distanz hat, besteht nur wenig Kommunikation, weil der Prozess zum Kennenlernen noch nicht vorhanden ist. Das ist sehr leicht zu verstehen, aber es gibt noch einen anderen Faktor. Das ist das gegenseitige Verständnis. Wenn man sich kennt, dann denkt man über die andere Person nach. Zum Beispiel, wenn man sich auf der Straße zufällig trifft, dann grüßt man sich und redet über Neuigkeiten, weil man miteinander Kommunizieren möchte. Aber warum? Wir sind nämlich Genossen, die immer nach einer Gemeinschaft sucht. Aus diesem Grund versuchen wir einander zu verstehen und wir denken über die andere Person nach. Die Menge an Informationen beim Kennenlernen ist nicht wichtig. Wenn man z.B. verliebt ist, dann braucht man immer nur einen Satz: Ich habe dich ganz lieb. Bei einem Freundeskreis gibt es zum Beispiel gemeinsame Erinnerungen, die den Zusammenhalt stärken. Man darf nicht nur den quantitativen Aspekt der Beziehung, sondern man muss auch den qualitativen Aspekt der Beziehung berücksichtigen.

Der Unterschied zwischen Deutschland und Japan

Gibt es Unterschiede bezüglich menschlichen Beziehungen in Deutschland und Japan? Man kann theoretisch verallgemeinern, dass intime Beziehungen überall gleich sind, weil es sich um Menschen handelt. Natürlich ist diese Meinung im allgemeinen richtig, wenn wir die Beziehungen zwischen den Menschen nur grob vergleichen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es einige kulturelle Unterschiede gibt, wenn ich die beiden Länder vergleiche. Ich möchte diese zwei Unterschiede hervorheben:

  1. In Japan redet man nicht so oft miteinander, wenn man eine enge Beziehung hat. Sympathie zeigt man eben nicht wörtlich, weil die Sympathie für die Beziehung als Voraussetzung gilt. In Deutschland versucht man anderseits, immer sympathisch zu bleiben, was bei der Kommunikation mit Distanz nur selten vorkommt.

  2. In Japan wird man direkter, wenn man ein Mitglied in einem Freundeskreis ist, weil dort eine feste Beziehung versichert wird. In Deutschland funktioniert dies ähnlich, aber die Deutschen sind immer direkter als die Japaner*innen. Trotzdem, ich habe einen Eindruck, dass man in Deutschland sein Bestes gibt, positive Beziehung beizubehalten, auch wenn man direkt bleibt.



    Das Ich ist nicht so wichtig - Die Erkenntnis des gemütlichen Lebens

  Kommen wir nun zur theoretischen Frage zurück, was ist die Regel vom gemütlichen Leben? Der Ausgangspunkt der Analyse ist ein Vortrag vom Präsidenten einer kulturellen Gesellschaft, welche die Deutsch-Japanische Freundschaft fördert. Er hat Folgendes gesagt:

„Hier wird das Axiom für das Gelingen einer Familie, nämlich, dass das ICH in einer Familie nichts zu suchen hat, gelebt!“


Er hat die enge Partnerschaft mit der japanischen Partnerorganisation so erklärt, dass die Mitglieder sich alle als Teil einer Familie sehen. Aber was bedeutet hier seine Aussage, dass das Ich nicht auftritt? 

Stellen wir uns vor, dass wir in einer Gemeinschaft leben, wo man miteinander engen Zusammenhalt hat. Dort gibt es viele Informationen, Emotionen und Erinnerungen, aus denen sich die soziale oder psychische Menschlichkeit entwickelt hat. Da diese Elemente schon das Ich vom Einzelnen strukturieren, werden die Grenzen vom selbst und der Anderen immer unschärfer, wenn wir sie zusammenhalten.

Diese Regel funktioniert wohl mit der Freundschaft, weil man unter der Freundesgemeinschaft schon viele solche Sachen zusammen erlebt hat. Wichtig ist, dass jeder Mensch ein homo socialis (Mensch der Gesellschaft) ist. Wir können nicht allein leben, weshalb wir von anderen teilweise abhängt sind, wo die Menschenliebe untereinander besteht.

Sie sind dran! - Schlussfolgerung


Zum Schluss hätte ich eine Frage an Sie. Finden Sie Momente zusammen mit ihrer Familie oder Freunden gemütlich? Oder grob gesagt, wann und wo können Sie sich einfach entspannen? Was für Unterschiede gibt es noch zwischen Deutschland und Japan? 

Lassen Sie es mich wissen. Ich freue mich auf Ihren Kommentar!!

02.07.21

Takashi Uemura